Alemania: Waldviertler Erdäpfel trotzen der Kartoffel-Krise
Im ganzen Land gehen die Erträge der Erdäpfelbauern heuer rapide zurück. Im ganzen Land? Nein, im Waldviertel fahren Landwirte heuer sogar Rekorde ein.

Kurioserweise gerade, weil das Wetter hier besonders rau und der Boden eher karg ist.
Vier von fünf Erdäpfeln auf rot-weiß-roten Speiseplänen stammen aus Niederösterreich. Rund ein Zehntel der heimischen Anbaufläche befindet sich im Bezirk Zwettl. Wo die Landwirte nun einen recht erfreulichen Gegentrend vermelden. Wie berichtet, befürchtet man bei der Kammer heuer nämlich eine schlechte Ernte – Hitze, Trockenheit und vor allem der Drahtwurmbefall hätten den Pflanzen zugesetzt. „Fehlt die Feuchtigkeit im Boden, holen sich Schädlinge die Knollen“, forderte Vizepräsident Lorenz Mayr, die Versorgungssicherheit über die Verbote von Pflanzenschutzmitteln zu stellen.
Wichtig, aber nicht nur als Lebensmittel
Im Waldviertel dürfte die Situation rund um Speiseerdäpfel aber weit weniger schlimm sein. Was die Produktion der Stärkekartoffel betrifft, konnte vor allem der Bezirk Zwettl mehr als kräftig zulegen. „Aktuell weist die Ackerstatistik einen Zuwachs der Anbaufläche um 37 Prozent aus“, so Dietmar Hipp von der regionalen IG Erdäpfel. Aus den Erträgen wird dann in Gmünd wertvolle Kartoffelstärke gewonnen, die neben der Lebensmittelindustrie auch in der Papier- und Pharmabranche zum Einsatz kommt.
Drahtwurm ist das Klima im „hohen Norden“ zu rau
Hinzu kommt, dass sowohl das raue Klima als auch die eher karge Bodenbeschaffenheit im Waldviertel keine einfachen Rahmenbedingungen für die Bauern darstellen. Das hat aber auch sein Gutes, denn viele Schädlinge wie der Drahtwurm tun sich im „hohen Norden“ ebenfalls schwer.
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