Austria: Schwierige Bedingungen und geringere Fläche für Erdäpfel
Die diesjährige Witterung führte auch bei Erdäpfeln zu deutlich geringeren Hektarerträgen.
Außerdem wurden die beliebten Knollen heuer nur auf knapp 19.000 ha angebaut – im Vergleich zu fast 21.500 ha im Vorjahr, was einem Minus von knapp 13% entspricht. Gegenüber dem 5-Jahres-Schnitt beträgt die Anbauflächenabnahme sogar über 19%. Während im feuchten Boden die Knollen teilweise verfaulten, reduzierten Hitze und Trockenheit im Sommer wiederum die Knollenbildung. So konnten heuer insgesamt nur ca. 528.000 t und damit im Vergleich zum Vorjahr mit 686.000 t um 23% weniger Erdäpfel geerntet werden. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt das diesjährige Ertragsminus sogar bei fast 29%.
"Trotz der langen Kartoffelbautradition in Österreich ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Pommes, Kartoffelpuffer und Erdäpfelpüree das ganze Jahr über aus heimischen Erdäpfeln erzeugt werden können. Das Risiko, wegen des Klimas oder dem Fehlen von Pflanzenschutzmöglichkeiten Ertragsausfälle zu erleiden bzw. wesentliche Teile der Ernte nicht verkaufen zu können, hat für unsere Kartoffelbaubetriebe in den letzten Jahren leider massiv zugenommen. Daher sind die Anbauflächen zum dritten Mal in Folge zurückgegangen", berichtet Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.
"Besonders ärgert unsere Bauern, dass wir keine Möglichkeiten und Wirkstoffe zur Verfügung haben, um unsere Ernte zu schützen und gleichzeitig Ware importiert wird, die genau mit diesen oder anderen bei uns verbotenen Mitteln behandelt worden sind. Das ist enorme Wettbewerbsverzerrung und sicher nicht im Sinne von Bauern, Konsumenten und Klimaschutz. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn immer weniger Bäuerinnen und Bauern bereit sind, dieses zunehmende Risiko einzugehen. Viele Betriebe hatten über Jahrzehnte etwa ihren Schwerpunkt in der Erdäpfelproduktion und geben nun auf, da es wirtschaftlich nicht machbar ist, ganze Partien ohne Erlös entsorgen zu müssen, weil der Drahtwurm nicht in den Griff zu bekommen ist. Das muss geändert werden", warnt Moosbrugger. Auch sei es notwendig, Bewässerungsmöglichkeiten für wichtige, zunehmend trockene Anbauregionen zu schaffen.
"Zusätzlich waren die Erzeugerpreise über viele Jahre hinweg zu niedrig. Heuer sind die Erzeugerpreise zwar höher, allerdings gibt es Gebiete, in denen die Erträge nur bei 50% eines Durchschnittsjahres liegen. Dadurch ist es schwierig, kostendeckend zu produzieren. Mit dem Griff zu österreichischen, AMA Gütesiegel-Erdäpfeln stärkt man die heimische Produktion und motiviert unsere Erdäpfelbäuerinnen und -bauern, auch künftig zu produzieren", erklärt der LKÖ-Präsident.
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