Alemania: Brauchen wir in Deutschland Kartoffel-Importe aus Ägypten?
Deutschland gilt als Kartoffelland. Im Frühjahr liegt im Handel oft aus Ägypten importierte Ware. Dort werden die Erdäpfel in der Wüste mit künstlicher Bewässerung angebaut.
Mohamed Gad greift in den Wüstensand. Mit einem zufriedenen Lächeln lässt er die gelben Körner durch seine Finger rieseln. "Der Boden hier ist ideal, die oberen vierzig Zentimeter bestehen aus durchlässigen Schichten", sagt der Farmleiter und schiebt die Kappe mit dem Logo seines Arbeitgebers Daltex in den Nacken.
"Deshalb haben wir uns für diesen neuen Standort entschieden." Er zeigt über das Feld mit langen Reihen von grünem Kartoffelkraut. Wie ein Farmer sieht er nicht aus, in seinen sauberen Jeans und dem weißen Polo-Shirt. Aber er leitet hier, in der Westlichen Wüste Ägyptens, auch etwas viel Größeres als das, was man sich gemeinhin unter einer Farm vorstellt. Die Felder scheinen bis zum Horizont zu reichen. Ein Traktor pflügt tuckernd seine Bahnen, gefühlt wendet er nur alle halbe Stunde. Wenn alles ausgebaut ist, will Daltex hier auf 5000 Hektar Kartoffeln kultivieren. Das ist die Fläche einer mittelgroßen Stadt.
Ägyptische Kartoffel aus deutschem Handel kaum wegzudenken
Die große Halle zum Sortieren ist bereits fertig. Arbeiter stehen an neuen Maschinen. Gabelstapler mit Schwerlastsäcken voller Kartoffeln fahren hin und her. Wegen des extremen Klimas findet die Ernte sehr früh am Morgen statt. Wenn gegen Mittag die Luft vor Hitze flimmert, sind die Lastwagen mit den Kartoffeln schon unterwegs zum Hafen von Alexandria. Dort laden Kräne die Kartoffeln in Kühlcontainern auf Schiffe.
Seit einigen Jahren ist die ägyptische Kartoffel aus dem Sortiment des deutschen Einzelhandels kaum wegzudenken. Im Frühjahr füllen sie die Auslagen von Supermärkten.
Fuente: https://www.badische-zeitung.de/brauchen-wir-in-deutschland-kartoffel-importe-aus-aegypten--189044331.html