Alemania: Kartoffelviren vom Acker bekommen
Das Alleinstellungsmerkmal unserer derzeitigen „Selektionstage“ in Gülzow, einer Qualifizierung von Kartoffelselekteuren, liegt darin, dass wir alle wichtigen viralen Erkrankungen auf Versuchsflächen an der gewachsenen
Kartoffelpflanze zeigen“, sagt Joachim Vietinghoff, Leiter des Pflanzenschutzdienstes im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock. „Die Selekteure können daran lernen, was sie vom Pflanzkartoffelfeld entfernen müssen, um das Wachstum gesunder und sortenreiner Bestände zu unterstützen“, ergänzt er.
In einem Theorie- und einem Praxisteil lernen in diesen Tagen knapp 150 engagierte Frauen und Männer, überwiegend aus Mecklenburg-Vorpommern und weiteren vier Bundesländern, die „Bilder“ der Krankheiten (Symptome) und Ausprägungen viraler Erkrankungen der Kartoffeln kennen. Dazu wird im LALLF jährlich extra ein halber Hektar Pflanzkartoffeln in verschiedenen Parzellen und in einem „Virusschaugarten“ angebaut, um Beispiele der Blattroll-, Y-, A-, M-, X- und S-Viren zeigen zu können.
Die Selekteure sind dann nach einem Test qualifiziert, um im Auftrag der Vermehrer und Züchterhäuser deren Äcker „zu durchkämmen“, so dass die Anbaubestände von kranken Pflanzkartoffelpflanzen bereinigt werden und möglichst gesund wachsen. Kranke Pflanzen müssen rechtzeitig gründlich entfernt und beseitigt werden, um unter anderem die Virusübertragung durch Blattläuse auf die gesunden Kartoffelpflanzen zu reduzieren.
„Wir Deutschen essen bekanntermaßen gern und viel Kartoffeln. Daher ist die Arbeit der qualifizierten Selekteure sehr wichtig. Sie schaffen die Basis, dass das Pflanzgut der Kartoffelzüchter Jahr für Jahr eine gute Qualität beibehält“, unterstreicht Vietinghoff.
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